Selbstfürsorge: Warum sie mehr als nur ein Modewort ist – und wie Brustkrebsvorsorge Teil davon wird

Selbstfürsorge ist mehr als ein Schlagwort – es ist ein lebensnotwendiger Ansatz, um den Herausforderungen des Alltags mit Stärke und Gelassenheit zu begegnen. Doch viele von uns – insbesondere Mütter – stellen ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Das ist besonders dann kritisch, wenn es um die Gesundheit geht. Brustkrebsvorsorge ist ein zentrales Beispiel dafür, wie wichtig Selbstfürsorge sein kann, und zeigt, dass sich Achtsamkeit nicht nur auf Pausen und Wellness beziehen sollte, sondern auch auf medizinische Vorsorge.

Was bedeutet Selbstfürsorge wirklich?

Selbstfürsorge bedeutet, sich selbst bewusst an erste Stelle zu setzen – und das ohne Schuldgefühle. Sarah, 39 Jahre alt, beschreibt es treffend: „Wenn jemand sagt, dass ich egoistisch bin, habe ich alles richtig gemacht.“ Sarah hat im Sommer 2023 die Diagnose Brustkrebs erhalten. Ihre Welt drehte sich schlagartig um, und sie lernte, dass Selbstfürsorge kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist.

Sarah steht aktuell vor einem neuen Lebenskapitel: Sie entwickelt Pflaster für Portzugänge, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend sind. Diese kleine Veränderung gibt ihr Kontrolle zurück – eine essenzielle Form von Selbstfürsorge während einer Krebsbehandlung und für sie ein Weg etwas zurück zu geben an alle jene, die ebenso vor einer Therapie stehen.

Brustkrebsvorsorge: Ein Schritt in Richtung Selbstfürsorge

Warum ist es so schwer, den eigenen Körper zu ertasten oder zur Vorsorge zu gehen? Julia, die mit 31 Jahren selbst einen Knoten entdeckte, erklärt: „Frauen schämen sich oft oder haben Angst, nicht ernst genommen zu werden.“ Doch ihre Beharrlichkeit rettete ihr das Leben. Sie rät: „Wenn du dich nicht ernst genommen fühlst, hol dir unbedingt eine Zweitmeinung!“

Brustkrebsvorsorge sollte keine Tabuzone sein. Es gibt viele Hindernisse – von der Angst vor einem möglichen Befund bis hin zum festen Glauben, dass „ohne Diagnose kein Problem existiert“, wie Julia sagt. Doch die Realität ist: Früherkennung rettet Leben.

Hemmschwellen abbauen: Wie wir offener über Selbstfürsorge sprechen können

Eine der größten Herausforderungen der Brustkrebsvorsorge ist die Scham. Viele Frauen fühlen sich unwohl dabei, ihren Körper zu ertasten. Petra, die ihre Diagnose vor zweieinhalb Jahren bei einer Routinekontrolle erhielt, ist dankbar für das deutsche Gesundheitssystem und dessen fortschrittliche Technologien. Dennoch stellt sich die Frage: Wie viele Frauen hätten eine ähnliche Chance, wenn sie ihre Vorsorgetermine konsequent wahrnehmen würden?

Frauen wie Kendra, die ihre Krankheit vor sechs Jahren selbst entdeckte und dann die Diagnose erhielt, zeigen, wie wichtig Eigeninitiative ist. Kendra ist heute Krebsbotschafterin und arbeitet mit „Discovering Hands“, einer Organisation, die medizinisch-taktile Untersucherinnen (MTU) ausbildet. Sie erklärt: „Je jünger die Frauen, desto fester das Drüsengewebe, desto schwieriger ist es, etwas zu erkennen.“ Deshalb ist die regelmäßige Selbstuntersuchung so wichtig – am besten einmal im Monat und mit ausreichend Zeit.

Selbstfürsorge nach der Diagnose: Ein neuer Blick auf das Leben

Eine Krebsdiagnose verändert alles – und oft auch die eigene Perspektive auf das Leben. Für viele Frauen wird der Alltag nach einer solchen Erfahrung von einer neuen Form der Dankbarkeit geprägt. Sarah, Petra und Julia haben unabhängig voneinander festgestellt, dass sie ihre Prioritäten überdacht haben. „Es geht nicht mehr nur darum, zu funktionieren“, sagt Petra. „Es geht darum, jeden Tag bewusst zu leben.“

Kendra beschreibt ihre Diagnose sogar als „Geschenk“, das ihr geholfen hat, grundlegend etwas in ihrem Leben zu verändern. Auch Julia hat nach ihrer intensiven Arbeitszeit als Anwältin einen neuen Weg eingeschlagen: Sie unterstützt nun Frauen mit Atemcoaching dabei, Körperbewusstsein und Stressbewältigung zu stärken.

Die Rolle der Gemeinschaft bei der Selbstfürsorge

Selbstfürsorge bedeutet nicht, alles allein bewältigen zu müssen. Wie Petra es ausdrückt: „Wir brauchen keine Vorwände, um uns selbst an erste Stelle zu setzen.“ Doch oft fehlt es an Unterstützung oder einem sicheren Raum, in dem wir über unsere Ängste sprechen können.

Hier kommt eine Community wie Millie&Me ins Spiel, die gezielt Mütter unterstützt, die sich zwischen Karriere, Familie und persönlichem Wohlbefinden aufreiben. Mit einer Mischung aus Coaching, Events und Austausch wird ein Raum geschaffen, in dem Mütter nicht nur ihre Herausforderungen teilen, sondern auch lernen, wie sie Selbstfürsorge in ihren Alltag integrieren können​​.

Was kannst du für deine Selbstfürsorge heute tun?

  1. Beginne mit kleinen Schritten: Selbstfürsorge fängt im Alltag an. Ob es 10 Minuten für dich selbst sind oder ein bewusstes „Nein“ zu einer Überforderung – kleine Schritte machen einen großen Unterschied.

  2. Plane deine Brustkrebsvorsorge: Setze dir einen festen Termin im Kalender, um deinen Körper einmal im Monat selbst abzutasten. Lass dich von einem Arzt oder einer Ärztin beraten, wie du es richtig machst.

  3. Nimm dir Zeit für das, was dir wichtig ist: „Habe ich heute so gelebt, wie ich leben möchte?“, fragt Sarah sich jeden Abend. Diese einfache Frage kann dir helfen, bewusster zu leben.

  4. Nutze Unterstützung: Ob durch Freunde, Familie oder eine Community wie Millie&Me – du musst nicht alles allein schaffen.

Fazit

Selbstfürsorge ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit, um ein erfülltes Leben zu führen. Brustkrebsvorsorge ist dabei ein zentraler Baustein – denn sie schenkt dir nicht nur die Möglichkeit, gesund zu bleiben, sondern auch die Sicherheit, auf deinen Körper zu hören.

Es ist Zeit, die Hemmschwelle zu überwinden, den Fokus auf dich selbst zu legen und zu erkennen, dass du keine Ausrede brauchst, um dich an erste Stelle zu setzen. Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern der wichtigste Ausdruck von Selbstliebe.

Wenn du das alles interessant fandest, schau dir das Video unseres Events anlässlich des Pinktober an. Gemeinsam mit Discovering Handy und unserer hervorragenden Gästinnen haben wir das Thema Selbstfürsorge und Brustkrebsfrüherkennung von einer ganz anderen Seite beleuchtet.

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